GreenBro

Ergonomiearbeit von Jan Brechmann & Arne Loermann | betreut von Matthias Laschke & Marc Hassenzahl | 2010

Im Haushalt finden sich hunderte von Gelegenheiten Strom einzusparen. Brennendes Licht in Räumen, in denen man sich nicht aufhält, das geladene Handy, das weiterhin am Ladegerät hängt oder der Fernseher im Standby. Die Beispiele leuchten ein und man nimmt sich vielleicht sogar vor etwas zu ändern. Doch im Alltag vergisst man schnell die gewonnenen Einsichten oder identifiziert die potentiellen Gelegenheiten in der eigenen Wohnung nicht. Der kleine Roboter GreenBro möchte hier helfen. Er fährt durch die Wohnung, macht auf sich und Einsparmöglichkeiten charmant aufmerksam. Er möchte seinen Besitzer weder gängeln noch ein Klugscheißer sein. Deshalb sind seine Geräusche und Bewegungen eher lustig und ein wenig ironisch. Er tippt mit einem seiner drei Finger auf den Boden, wenn er auf seinen Besitzer wartet. Manchmal seufzt er, wenn man einen Verbraucher immer wieder vergisst oder erneut einschaltet. Und wird es dem Besitzer mal zu bunt, ist GreenBro auch nicht beleidigt, wenn man ihn mal mit einem kleinen Stups in Richtung Ladestation kickt. Möchte man aktiv mit GreenBro nach Einsparpotentialen suchen, kann man ihn auch ansprechen und mit ihm zusammen die eigene Wohnung abgehen.

GreenBro ist ein frühes Beispiel eines Transformationalen Objektes innerhalb der Thematik der Veränderung von Handlungsweisen. Dennoch besitz er schon viele Gestaltungselemente, die aus heutiger Sicht mit den Prinzipien der Ästhetik der Reibung übereinstimmen. Der Roboter ist verständnisvoll und lässt auch zu, dass man ihn ignoriert oder sogar weg kickt. Er ist lustig und nicht todernst. Außerdem ist er so gestaltet, dass er nicht besonders klug oder überlegen wirkt, damit der Nutzer sich nicht bevormundet fühlt. Und obwohl GreenBro als Roboter ein sehr technisches Objekt ist, bleibt er in seiner Interaktion sehr menschlich und freundlich. Dennoch versucht er den schmalen Grat zwischen nervigem Aufmerksamkeitsbedürfnis und freudvoller Assistenz in seiner Interaktion zu berücksichtigen.